Tax the Rich

Angesichts der Tatsache, dass sich eine Horde zutiefst narzisstisch gestörter Milliardäre die führende Weltmacht unter den Nagel gerissen hat, weil sie die Menschen erfolgreich hat glauben machen, sie ließen die Menschen zumindest ein wenig an ihrem Erfolg teilhaben, scheint die Forderung “tax the rich” ins Leere zu laufen, sie kommt um Jahre zu spät. Freiwillig, so steht zu befürchten und das zeigt auch die Geschichte, werden sie nicht gehen und schon gar nichts hergeben. 

Legitimationskrise

Ein Gemeinwesen, dass trotz mehr als hinreichender Ressourcen nicht gewillt ist, Arme, Kranke und Schwache zu schützen und zu stützen, verspielt jegliche Legitimation. Wie wollen die Eliten noch das Recht auf körperliche Unversehrtheit für sich in Anspruch nehmen, wenn sie anderen eben dieses Recht beispielsweise durch die Verweigerung notwendiger medizinischer Versorgung vorenthalten. Das Legitimationsproblem spitzt sich jedoch noch einmal zu, wenn die in Frage stehende Gesellschaft sich in besonderem Maße auf demokratische und ethische Grundsätze beruft. – Aber wir haben doch ein auch die Ärmsten einschließendes Gesundheitssystem. – Wirklich?

Generisches Maskulinum

Kritiker einer gendergerechten Sprache verweisen gerne auf das generische Maskulinum, das doch nun wirklich nichts mit dem biologischen Geschlecht zu tun habe und sich darum nicht nur jeder, sondern natürlich auch jede und alle anderen mitgemeint fühlen können – ganz diskriminierungsfrei!

Historisch gesehn erscheint diese Behauptung allerdings mehr als zweifelhaft, denn bis in das 20. Jahrhundert hinein waren im öffentlichen, insbesondere wirtschaftlichen und politischen Diskurs, von wenigen Ausnahmen abgesehen, immer nur die Männer gemeint – Frauen spielten schlicht keine Rolle. Das heißt, es herrschte ein unbedingter Androzentrismus – sichtbar waren im politischen Leben ausschließlich die Männer und Frauen waren darum auch nicht irgendwie mitgemeint! Zumindest ein Indiz für die Stichhaltigkeit dieser These ist die Tatsache, dass es bei Berufen, die nur von Frauen ausgeübt wurden, eigene Bezeichnungen gab, keine aus der männlichen Form abgeleiteten weiblichen (Krankenschwester oder Hebamme).

Die bodenlose Dummheit des Wahlvolkes


Nach einer verlorenen Wahl das schlechte Abschneiden als Kommunikationsproblem schönzureden, war schon immer eine beliebte Strategie, vermeintlich die Verantwortung dafür zu übernehmen, zugleich aber auch die eigenen Positionen zu retten. Wenn mann dann noch betont, man müsse die Argumente künftig klarer herausarbeiten, so gibt man dem Wähler indirekt auch zu verstehen, er sei offensichtlich zu dumm, die über jeden Zweifel erhabene, weil von ach so viel Sachverstand getragenen Positionen zu „verstehen“ und durch ein angemessenes Wahlverhalten zu würdigen