Freihandel ist alles andere als ein neutraler, objektiver Terminus – es ist ein Euphemismus und pure Ideologie. Warum genau, soll im Folgenden deutlich werden.
Zuvor allerdings noch eine grundsätzliche Anmerkung: Sich gegen TTIP zur Wehr zu setzen, muss unmittelbar zur Folge haben, auch gegen EPA (Economic Partnership Agreement) Stellung zu beziehen. Wir können den Freihandel nicht nur dort ablehnen, wo er uns bedroht, wir müssen auch gewillt sein, andere vor uns zu schützen.
29.01.16 | Es kann keinen Freihandel geben, solange der Preis der gehandelten Produkte nicht auch die externen Kosten abbildet: Umweltbelastungen, soziale Kosten, Infrastruktur und und und ... |
29.01.16 | Bisher versteht es das Kapital recht gut, die Kosten von Produktion oder Dienstleistung zu sozialisieren und die Gewinne zu privatisieren. Freihandelsabkommen sind nunmehr der Versuch, auch noch das unternehmerische Risiko vom Anteilseigner auf den Steuerzahler zu verlagern. |
08.02.16 | Wirklich freier Handel ist überhaupt erst dann denkbar, wenn das Kräfteverhältnis zwischen Eigentümern, Arbeitenden und Konsumierenden ausgewogen ist – denn er verbietet beispielsweise jegliche Form der Ausbeutung, der Vergeudung lebenswichtiger Ressourcen und der Existenzgefährdung. Dass es das so schnell nicht geben wird – daran arbeiten die Konzerne, wohlwollend unterstützt von letztlich allen Regierenden dieser Welt, die sich so einen Dreck um ihren Amtseid scheren. Der Freihandel, den unsere Politiker uns schmackhaft machen wollen, ist denn auch nicht mehr als der Versuch, das Ungleichgewicht der Kräfte langfristig zu sichern. |
08.11.16 | Bisher fehlt der Nachweis, dass Freihandel wirklich allen Beteiligten von Nutzen ist - im Gegenteil: Er schützt die Starken und weist die Schwachen dauerhaft in ihre Schranken, wie das Beispiel Afrika zeigt. Keine der führenden Volkswirtschaften hätte sich unter den Bedingungen des freien Marktes erfolgreich entwickeln können. Die chinesische Führung hat das begriffen ... |
08.11.16 | Investitionsschutz ist der Versuch, das unternehmerische Risiko auf andere Schultern abzuladen - dabei machen die Konzernen im Interesse ihrer Shareholder immer wieder deutlich, dass andere sich schlicht ihren Wünschen zu unterwerfen haben. Etwa, wenn McDonalds die Stadt Florenz auf 17,8 Mio. Dollar Schadensersatz verklagt (siehe FAZ vom 08.11.16), weil diese fest entschlossen ist, das traditionelle Gesicht ihres Wahrzeichens - die unmittelbare Umgebung des Doms - zu bewahren. Welch eine Unverschämtheit! Da haben die Amerikaner extra ein eigenes Konzept entwickelt - und die Florentiner wissen das nicht zu schätzen! Wie gesagt, das darf nicht sein. |