Die Welt ist gezeichnet von einer Vielzahl lokaler, aber auch globaler Kriege und Konflikte, doch dem Offensichtlichen zum Trotz ist es tatsächlich nur eine Frontlinie – und die verläuft nicht zwischen Christentum und Islam oder anderen Heilsgeschichten, wie es uns die zahlreichen Fanatiker glauben machen wollen; nicht zwischen Orient und Okzident, zwischen Ost und West oder Nord und Süd, wie es uns die Ideologen dieser Welt so gerne erzählen; es ist nicht einmal die zwischen Schwarz und Weiß und all den zahlreichen Schattierungen, wie es uns die Rassisten dieser Welt weiß machen wollen; es ist auch nicht die zwischen Jung und Alt, wie es unsere Politiker immer wieder gerne behaupten, wenn mal wieder von der ungleichen Verteilung der Reichtümer abgelenkt werden muss; und es ist schon gar nicht die zwischen Männern und Frauen, die heutzutage als Inbegfriff der Political Correctness nahezu jeden Diskurs dominiert.
Nein – sie alle lenken nur vom eigentlichen Widerspruch ab, von eben dieser einen Front, von diesem einen Krieg, dem Krieg zwischen Reich und Arm in seinen immer gleichen und doch auch wieder immer neuen Erscheinungsformen. Und warum nicht der Krieg der Armen gegen die Reichen? Nun, Die Armen brauchen die Reichen nicht – sie sind einzig an einer anderen Verteilung dieses unbeschreiblichen Überflusses interessiert, der im Laufe der Geschichte von einigen Wenigen zusammengerafft wurde. Die Reichen hingegen bedürfen all der Armen, die – nur selten feiwillig – alles geben, die nicht selten mit ihrem Schweiß, ihrem Blut und ihren Tränen das Wohl der Shareholder bedienen, und sie bedürfen auch der weniger Armen, die noch jeden Cent in den Konsum all der Produkte stecken, die allein dieses eine Bedürfnis der Reichen nach immer mehr befriedigen.